Ein gepflegter Rasen, doch plötzlich tauchen überall kleine Erdhügel auf? Viele Gartenbesitzer sehen Maulwürfe als Plage und möchten sie möglichst schnell loswerden. Doch aufgepasst: Nicht alles ist erlaubt! In Deutschland stehen Maulwürfe unter strengem Schutz, sodass zahlreiche Methoden zur Bekämpfung verboten sind. Wer dennoch zu unzulässigen Mitteln greift, riskiert hohe Strafen. Doch was genau ist verboten, warum sind Maulwürfe geschützt, und welche legalen Alternativen gibt es? Hier erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen.
Verbotene Methoden zur Maulwurfsbekämpfung
Da der Maulwurf (Talpa europaea) in Deutschland als besonders geschützte Art gilt, sind viele Bekämpfungsmethoden verboten. Laut § 44 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) ist es untersagt, Maulwürfe zu fangen, zu verletzen oder zu töten. Das bedeutet, dass folgende Maßnahmen strikt untersagt sind:
- Giftköder: Der Einsatz von Gift zur Bekämpfung von Maulwürfen ist nicht nur verboten, sondern auch gefährlich für andere Tiere und Menschen. Hunde, Katzen oder Vögel könnten das Gift versehentlich aufnehmen und schwer erkranken oder sterben.
- Tödliche Fallen: Es gibt verschiedene Fallen auf dem Markt, die darauf abzielen, den Maulwurf zu töten. Der Einsatz solcher Fallen ist jedoch illegal und wird mit hohen Bußgeldern geahndet.
- Erdgas oder Motorabgase: Manche Gartenbesitzer versuchen, Maulwurfgänge mit Gas oder Autoabgasen zu fluten, um die Tiere zu töten oder zu vertreiben. Doch diese Methode ist nicht nur verboten, sondern auch umwelt- und gesundheitsschädlich.
- Ertränken oder Ausgraben: Das Überschwemmen der Gänge oder das gezielte Ausgraben und Töten eines Maulwurfs verstößt gegen den gesetzlichen Schutzstatus.
Wer gegen diese Regelungen verstößt, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Je nach Bundesland können Bußgelder von mehreren Tausend Euro verhängt werden.
Warum stehen Maulwürfe unter Schutz?
Der Maulwurf mag aus Sicht vieler Gärtner ein lästiger Untermieter sein, doch er erfüllt eine wichtige ökologische Funktion. Durch seine Grabtätigkeit trägt er zur Belüftung und Auflockerung des Bodens bei. Gleichzeitig ernährt er sich von Schädlingen wie Schnecken, Engerlingen, Drahtwürmern und anderen Insektenlarven, die ansonsten Pflanzen befallen würden. Ein einziger Maulwurf kann täglich bis zu 50 Gramm Insekten vertilgen und hilft so, das biologische Gleichgewicht im Garten zu erhalten.
Da der Bestand des Maulwurfs in der Vergangenheit durch den intensiven Einsatz von Chemikalien und die Zerstörung seines natürlichen Lebensraums stark zurückgegangen ist, wurde er unter Artenschutz gestellt. Der Schutzstatus soll sicherstellen, dass diese nützlichen Tiere nicht ausgerottet werden.
Nachhaltige und tierfreundliche Alternativen zur Vertreibung
Trotz aller Vorteile verstehen wir, dass ein Maulwurf im Garten nicht immer willkommen ist – vor allem, wenn sein Graben zu unschönen Hügeln auf dem Rasen führt. Zum Glück gibt es legale und nachhaltige Möglichkeiten, den Maulwurf auf sanfte Weise zu vertreiben.
1. Maulwurfgitter & Maulwurfnetz – Effektive Barrieren gegen Maulwürfe
Eine langfristige Lösung für Gärten, die dauerhaft frei von Maulwürfen bleiben sollen, sind unterirdische Barrieren wie Maulwurfgitter oder Maulwurfnetze. Diese werden etwa 10 cm unter der Grasnarbe verlegt und verhindern, dass der Maulwurf an die Oberfläche gelangt. Der Vorteil: Der Boden bleibt locker und gesund, doch der Rasen bleibt frei von Maulwurfshügeln.
Die Installation eines Maulwurfgitters erfordert zwar etwas Aufwand, lohnt sich jedoch langfristig, insbesondere bei neu angelegten Gärten.
2. Maulwurfschreck – Sanfte Vertreibung durch Vibration oder Ultraschall
Eine weitere bewährte Methode ist der Einsatz von Maulwurfschreck-Geräten. Diese Geräte senden in regelmäßigen Abständen Vibrationen oder Ultraschalltöne aus, die den Maulwurf stören und ihn dazu bringen, das Gebiet zu verlassen. Da Maulwürfe sehr empfindliche Sinne haben, empfinden sie diese Störungen als unangenehm und suchen sich einen ruhigeren Lebensraum.
Für eine optimale Wirkung sollten mehrere Geräte im Garten verteilt werden. Wichtig ist jedoch, auf eine hochwertige Ausführung zu achten, da billige Geräte oft nicht ausreichend leistungsstark sind.
Fazit: Geduld zahlt sich aus
Maulwürfe mögen auf den ersten Blick wie eine Plage erscheinen, doch sie sind wertvolle Helfer im Garten, über die man noch so einige interessante Fakten lernen kann.
Wer sie vertreiben möchte, sollte dies auf legale und nachhaltige Weise tun. Der Einsatz von Maulwurfgittern oder Maulwurfschreck-Geräten ist nicht nur erlaubt, sondern auch langfristig wirksam. Illegale Methoden hingegen können nicht nur teuer werden, sondern auch der Umwelt und anderen Tieren schaden.
Mit ein wenig Geduld und den richtigen Maßnahmen können Sie Ihren Garten maulwurfsfrei halten – ohne gegen das Gesetz zu verstoßen!